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Fahrt ins Blaue

Bericht zur Fahrt ins Blaue vom 09.-11.01

Bitte den nachfolgenden Text nicht allzu ernst nehmen. Es ist nur die halbe Wahrheit. 🙂

Los ging unsere Fahrt ins Blaue mit dem Bus vom rechten Bahnhof in Hersbruck. Insgesamt haben sich zu der Reise ins Ungewisse, die von unserem Chefcoach Roland Winkler organisiert wurde, 19 Mann bereiterklärt.

Der Start war eigentlich für 16:30 Uhr geplant. Meine Wenigkeit brachte den Zeitplan aber gleich zu Beginn etwas durcheinander. Ich saß nämlich zu diesem Zeitpunkt mit meinem Zug aufgrund eines Triebwerksschadens in Nürnberg-Ost (…später dann in Behringersdorf) fest. Glücklicherweise wurde der Triebwerksschaden letzten Endes doch noch relativ zeitnah behoben, sodass wir mit einer halben Stunde Verspätung starten konnten.
Bis dato hatte niemand einen Schimmer, wo die Reise hingeht. Der Blick auf das Navi im Bus verriet uns, dass es ca. 450 km in den Norden Deutschlands gehen wird. Um es kurz zu machen, unser Reiseziel war Köln. Somit war die Biersorte für das Wochenende schon früh geklärt.

Unser Fernweh bekam bereits nach kürzester Zeit einen weiteren herben Dämpfer. Schon kurz vor Erlangen standen wir das erste Mal im Stau. „Auweia ist des etz aber blöd, wo wären wir wohl ohne meine Verspätung?!“ Also ohne dem Triebwerksschaden wohlgemerkt. Auf diesen Geistesblitz kam natürlich nicht bloß ich, sondern selbstverständlich jeder im Bus. Tolle Sache, ne! Das Stauende war auch in sehr weiter Ferne, sprich man hat es nicht gesehen. Unser Touri-Leiter Roland hatte mit 7 Kästen Bier und ausreichend Brotzeit (Pfefferbeißern, Bauernseufzern, Stadtwurst, Brezen und Brot) bestens für alle Eventualitäten vorgesorgt. Insofern war alles halb so schlimm und die Stimmung trotz des Staus prächtig. Nach etwa einer Stunde hatten wir dann Erlangen endlich hinter uns gelassen und konnten ohne weitere Hindernisse bis Köln durchfahren. Mir machte während der Fahrt nur das Fassungsvermögen der Toilette ein wenig Sorgen, da diese übermäßig hoch frequentiert war. Sie hielt zum Glück bestens dicht. Die Luft im Bus war zu mindestens nicht unangenehm.
Gegen Mitte der Hinfahrt entdeckte M.Atze zwei bis dahin nicht beachtete Gläser Essiggurken in unserem Proviant. Nach dem wir ein Glas davon im Teamwork geleert hatten, stellte sich schließlich die Frage, was mit dem restlichen Inhalt, also der schmackhaften Essigbrühe, passiert. Da das Essigglas in etwa so groß war wie eine Maß Bier war, war die Idee schnell geboren: Austrinken und zwar auf ex! M.Atze stellte sich unerschüttert und mit Bravour dieser Herausforderung. Er leerte das Glas wohl schneller als manch einer eine Maß Bier.

M.Atze leer das Essigurkenglas auf ex.

In bester Laune und einem übriggebliebenen Glas Essiggurken kamen wir schließlich um 21:30 Uhr voller Tatendrang in Köln an. Nach dem wir in unserem Hotel die Lobby ein bisschen aufgewirbelt und die Zimmer bezogen hatten, ging es auch gleich weiter. Den Dom, der nur 2 Gehminuten von unserem Hotel entfernt war, ließen wir zunächst links liegen, es gab Wichtigeres. Schnell war ein adäquates Brauhaus ausgemacht sowie die erste Runde Kölsch bestellt und fast zeitgleich geleert. Nach ein paar weiteren Runden stürzten wir uns geschlossen ins Kölner Nachtleben.
Bilanz nach der ersten Nacht. Es waren noch alle da und jeder wohlauf. Eine Person machte sogar Bekanntschaft mit einer schwarzen Perle „Black Pearl“….

Uwe G. pries nach dem Frühstück das Glas Essiggurken an. Da hatte jetzt aber keiner so richtigen Appetit drauf. Stattdessen machten wir uns nun doch mal zum Dom auf. Ein bisschen Kultur kann ja nie schaden. Dummerweise war aber schon der Domplatz wegen Sturmgefahr gesperrt. Es sauste echt ein mörderischer Wind durch Köln und vor allem um den Dom. Eine Besichtigung war somit unmöglich. Alternativ hatte Roland eine Bootstour auf dem Rhein geplant. Diese fiel aber ebenfalls dem Wetter zum Opfer. Was soll man machen. Kultur Ade!
In unserer Verzweiflung liefen wir an dem zwar sehr windigen aber extrem milden Samstagvormittag einfach ein bisschen durch die Innenstadt. Gegen halb zwölf standen wir plötzlich vor einer äußerst einladenden Kneipe und beschlossen: „Da gehen wir auf einen Sprung rein!“. Wir müssen ziemlich hoch gesprungen sein, denn wir katapultierten den Samstagnachmittag-Umsatz im Januar in dieser Kneipe vermutlich auf einen einsamen Spitzenwert. Auf unseren beiden Gemeinschafts-Bierdeckeln wurde jedenfalls die weiße Fläche innerhalb von 3 Stunden deutlich reduziert.

Bierdeckel

Gegen 15:00 Uhr war dann aber Schluss. Wir mussten schließlich unseren nächsten „geplanten“ kulturellen Termin wahrnehmen. Endlich also ein bisschen Kultur. Um 15:30 Uhr begann nämlich am Dom unsere Brauhausführung. Dieser Programmpunkt drohte aber auch schon fast wieder zu platzen, da wir uns über die schnellste Route nicht wirklich einig waren und der Bewegungsfluss nach 3 Stunden Kneipe beim ein oder anderen leicht gestört war. Letzten Endes kam aber jeder unversehrt am Dom an und wir konnten unserer Brauhausführung wider Erwarten in Angriff nehmen. Wir besuchten während der Führung sechs verschiedene Brauhäuser (Früh, Sion, Peters, Päffgen, Zunft und Gilden). Unsere Brauhausführer erzählte uns so Einiges über die Kölsche Braukultur. Ich bitte um Verständnis, dass ich mich nicht mehr an jedes Detail erinnern kann. Das ein oder andere blieb aber tatsächlich hängen. Zum Beispiel gibt es derzeit ca. 30 verschiedene erhältliche Kölsch-Sorten …1/5 hätten wir dann schon mal geschafft. Zudem ist ein Kölsch ein obergäriges Vollbier und muss nach der Kölscher-Konvention in Köln gebraut werden, damit es auch den Namen Kölsch tragen darf.

Im Anschluss an unsere Brauhausführung aßen wir im Brauhaus Früh zünftig zu Abend. Ein paar Wenige machten daraufhin ein kurzes Verdauungsschläfchen im Hotel. Gegen 22 Uhr wurde noch mal durchgestartet. Ich selbst muss gestehen, dass ich meinen Verdauungsschlaf bis zum Sonntagmorgen ausdehnte.
Die Nacht muss sehr reptilienartig, wenn es das gibt, gewesen sein. Einige sollen sich in Ninja-Turtels verwandelt haben und einen Frontal-Angriff auf sämtliche Clubs ohne Rücksicht auf Verluste durchgeführt haben. Auch das ein oder andere Fast-Food-Restaurant wurde dabei meines Wissens eingenommen.

Ninja-Turtels: Raphael und Leonardo in Aktion

Die Kommunikation unter den Turtels über eine WhatsApp-Gruppe war hoch professionell. Hier ein paar Auszüge:
„Hier dürfen nur Mädels rein, die die Hose über den Bauchnabel tragen.“ -> Vielleicht a neuer Trend?!
„Langweilig.“
„Nur schwarze Perlen auf der Tanzfläche!!!“
„Wo muss ich hin?“
„Irgendwas zwischen Gangs of NY und Asia Mafia“
„Wir kommen!“
„Top“
„Wo seid Ihr?“
„Kulisse“
„Bist du schon wieder Backstage, Fröschl?“

Ninja-Turtels: Leonardo mit Fröschl alias Meister Splinter

„Top, Top!“
„Kneipe?“
„Noch wer unterwegs?“
„Alle“
„Ja wo?“
„Wo?“
„Steh am Dom.“
„Sind im Holzwurm!“
„Wir auch“
„Raphael lass die Türen offen“
„Turtel-Kontakt Ende“
… Der letzte Kontakt war um fünf Uhr am Sonntagmorgen, danach brach die Verbindung ab.

Am Sonntagvormitttag checkten wir aus dem Hotel aus und unternahmen einen letzten Versuch den Dom zu besichtigen. Dieses Mal klappte es. Oder besser gesagt: Wir kamen wenigstens in den Dom rein. Leider aber nicht nach oben. Es war immer noch sehr stürmisch. Ein Wunder, dass es uns nicht weg geweht hat.
Abschließend machten wir eine lustige Stadtrundfahrt und speisten im Nudelhaus am Dom zu Mittag.
Gegen 16:00 Uhr ging es mit dem Zug zurück in Richtung Heimat. Der hatte übrigens auch wieder etwas…??? Na klar, Verspätung 😉

Mal gucken wo es nächstes Jahr hingeht.

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